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Gewaltfreies Hundetraining – Warum es der bessere Weg ist (auch laut Tierschutzgesetz)

In der modernen Hundeerziehung geht der Trend klar in Richtung gewaltfreies, bedürfnisorientiertes Training – und das aus gutem Grund. Nicht nur ist es ethisch vertretbarer und tierschutzkonform, es fördert auch eine stabile Mensch-Hund-Beziehung, die auf Vertrauen basiert statt auf Angst. In Österreich gibt uns das Tierschutzgesetz dabei eine klare Richtung vor.

Was sagt das österreichische Tierschutzgesetz?

 

Laut § 5 Abs. 2 Z 8 des österreichischen Tierschutzgesetzes ist es verboten, einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden, Schäden oder schwere Angst zuzufügen. Dieser Paragraph schließt auch Maßnahmen in der Hundeerziehung mit ein – etwa den Einsatz von aversiven Hilfsmitteln wie:

  • Rütteldosen

  • Spritzpistolen

  • Würgehalsbänder

  • Stachelhalsbänder

  • Elektrohalsbänder

  • Leinenruck

Diese Methoden zielen darauf ab, den Hund durch Schreck, Schmerz oder Unbehagen zu „korrigieren“. Doch genau das widerspricht dem Tierschutzgesetz – und dem gesunden Menschenverstand.

 

Warum ist gewaltfreies Training effektiver?

  1. Vertrauen statt Angst: Ein Hund, der aus Angst „funktioniert“, ist kein verlässlicher Partner. Gewaltfreies Training baut auf positiver Verstärkung auf – das schafft Vertrauen und Motivation.

  2. Besseres Lernverhalten: Lernen findet am besten in einer sicheren Umgebung statt. Ein Hund, der keine Angst haben muss, lernt schneller und nachhaltiger.

  3. Ursachen erkennen statt Symptome unterdrücken: Viele Verhaltensprobleme haben tieferliegende Gründe wie Unsicherheit, Überforderung oder mangelnde Kommunikation. Gewaltfreie Trainer*innen schauen genau hin – und arbeiten an der Wurzel, nicht nur an der Oberfläche.

  4. Langfristige Erfolge: Aversives Training kann kurzfristig Erfolge zeigen – langfristig führt es oft zu Meideverhalten, Frustration oder gar Aggression. Gewaltfreies Training schafft Verhalten, das gerne und freiwillig gezeigt wird.

„Aber der Hund muss doch wissen, wer der Chef ist!“

 

Dieses Argument stammt aus veralteten Vorstellungen der Dominanztheorie, die längst widerlegt sind. Hunde brauchen keine „Chefs“, sondern kompetente, faire Sozialpartner*innen, die ihnen Orientierung geben. Führung hat nichts mit Härte zu tun, sondern mit Klarheit, Verlässlichkeit und Verständnis.

Was bedeutet „gewaltfrei“ konkret?

 

Gewaltfreies Training bedeutet nicht, dass man dem Hund alles erlaubt. Es bedeutet:

  • Klare, faire Grenzen setzen

  • Emotionen des Hundes ernst nehmen

  • Bedürfnisse erkennen und berücksichtigen

  • Fehlverhalten als Kommunikationssignal sehen, nicht als "Ungehorsam"

  • Mit positiver Verstärkung arbeiten

Fazit: Gewaltfreies Training ist nicht nur eine Option – es ist unsere Verantwortung.

 

Wer mit Hunden arbeitet – ob professionell oder privat – trägt Verantwortung. Verantwortung dafür, dass wir unsere Hunde nicht nur funktionieren lassen, sondern ihnen ein Leben ermöglichen, das ihren Bedürfnissen entspricht. Gewaltfreies Training ist gesetzlich vorgeschrieben, ethisch richtig und langfristig der einzige Weg zu einem harmonischen Zusammenleben.

Wenn du mehr darüber erfahren willst, wie modernes, tierschutzkonformes Hundetraining aussieht, melde dich gerne – ich begleite dich und deinen Hund mit Herz, Verstand und ganz ohne Rütteldose.

 

 

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